Interdisziplinäre Betrachtung von Suspensionen harter Ellipsoide
(Fortsetzung aus interdis 2009)
Patrick Pfleiderer und Walter Alfred Siebel
Zusammenfassung
Gegenstand dieser Arbeit ist die Betrachtung der Phänomenologie von kolloidalen Suspensionen harter Ellipsoide im Kontext von Lebensstilbildern (beschrieben von W.A.Siebel). Im vorhergehenden Artikel haben wir demonstriert, dass das Erkennen der Phänomena einiger Lebensstilbilder einen Blick auf die Phänomena bietet, mit der Folge von Erkenntnissen auf dem Gebiet der Physik. In diesem Beitrag setzen wir unsere Studie fort mit dem Lebensstilbild Herzogin.
Summary
We consider in this work the phenomenology of colloidal suspensions of hard ellipsoids in the context of conceptions of living (described by W.A.Siebel). We demonstrated in the earlier article that the recognition of the phenomena in terms of conceptions of living offers a view on the phenomena, leading to new insights in physics. In this contribution, we continue our study with the conception of living Dutchess.
Noologische Sprechstörungsdiagnostik
Angelika Kölsch und Walter Alfred Siebel
Zusammenfassung
Ausgehend von der noologischen Metatheorie beschreiben wir adversive Sprechentwicklungsmöglichkeiten und leiten daraus Kategorien von Sprechstörungen ab. Wir konnten nachweisen, dass spezifische Sprachstörungen, deren Ursachen unbekannt waren, Folge des von Siebel so genannten GPS (Gehirnphysiologischen Schalter) sind. Weitere Störungen konnten bestimmten LSB (Lebensstilbildern) zugeordnet werden. Bei unseren Forschungen diagnostizierten wir 112 Kinder. Aus unseren Erkenntnissen konnten wir im Sinne einer "Sensitiven Sprachtherapie" therapeutisches Handeln ableiten.
Abstract
Based on the noological metatheory we describe adversive language development opportunities and derive categories of speech disorders. We could demonstrate that specific language disorders, whose causes were unknown, are results of the by Siebel so-called CPS (cerebro-physiological switch). Other disorders could be assigned to specific figures of the conception of "living". In our research, we diagnosed 112 children. We could deduce from our findings the theses of the "sensitive speech therapy".
Dogmatisierte Auftragsarbeiten im Lebensstil
(Dogmaticly Ordered Performances of Behavior)
Walter Alfred Siebel
Zusammenfassung
Es handelt sich bei den dogmatisierten Auftragsarbeiten um familieninterne Regelungen, die das Zusammenleben im Sinne der elterlichen Vorstellungen regeln sollen. Die Befolgung dieser Regeln war überlebensnotwendig und musste antrainiert werden. Lohn und Strafe folgten der Einhaltung bzw. der Nichteinhaltung dieser Regeln und beeinflussen deshalb auch bei Erwachsenen das Belohnungssystem bzw. die Schuldempfindungen.
Summary
The dogmaticly ordered performances of behavior are family-internal regulations to regulate cohabitation according to parental ideas. Compliance with these rules was necessary for survival and had to be trained. Reward and penalty followed the observance as well as the nonobservance of these rules and therefore influence the reward system as well as the blame sensations also with adults.
Die 7 Dimensionen des Lächelns
Walter Alfred Siebel
Es gibt sogen. Lächeln aus dem Hinterhalt, als fromme Maske, als Fassade, als abwertenden Spott, als süffisanten Hinweis auf Überlegenheit, als Abkehr vom Außen und als Verweigerung von Klarheit. Solche Äußerungen sind keine Einladungen zur Kommunikation und keine Aktivierung von Animationen, sondern jeweils Anzeichen einer Retraktion.
The seven dimensions of the smile
Walter Alfred Siebel
There is a smile called “from ambush”, a smile as a pious mask, as a façade, as depreciative mockery, as a self-complacent signal of superiority, as a turning away from the outside, and as a denial of clarity. Such utter-
ances are no invitation to communication and no activation of animations but are each a sign of a retraction.
Intention oder Zufall
Zur Physiologie und Nooologie des Willens und der Gefühlsumwandlung
Walter Alfred Siebel
Zusammenfassung
Die Fähigkeit des Menschen sich zu entscheiden als Folge von Determinanten zu beschreiben, entmündigt den Menschen und enthebt ihn seiner Verantwortung. Die Erfindung des Zufalls, der das Verhalten beeinflusse, verwirft Erkenntnisse zugunsten der Schuldfrage. Trotz des frühkindlich erworbenen Lebensstils kann ein Mensch mit seiner Lernfähigkeit Erfahrungen in neuen Zusammenhängen beschreiben und dadurch andere Entscheidungsmöglichkeiten generieren.
Intention or happenstance?
On the Physiology and Noology of the Will and the Change of Feeling
Walter Alfred Siebel
Abstract
Describing the capacity of human beings to decide as a consequence of determinants incapacitates, in deed, and releases from their responsibility. The invention of the happenstance, which should effect the behavior, rejects cognitive realizations in favor of the question of guilt. In spite of the in the early childhood acquired lifestyle humans can describe experiences in new connections because of their learnability and so generate different possibilities to decide in an other manner as before.
Zur Entmythologisierung der Wissenschaft
Walter Alfred Siebel
Zusammenfassung
Nur indem die patriarchale Kultur das Vergangene im Blick behält, ist sie offen für Weiterentwicklungen und Neuerungen. Neues muss Anschluss an Bisjetziges haben. Begriffe wie Fortschritt, Weiterentwicklung oder Neues müssen konkret an vorhandenes (und erlaubtes) Wissen anknüpfen. Ist die Interaktion in der Wissenschaft abhängig von ihren erlernten Mustern, so ist Kommunikation das entscheidende lebendige Korrektiv dieser Muster und Garantin der Offenheit von Wissenschaft.
Formen und Dimensionen von Gewalt
Walter Alfred Siebel
Abstract
Forms and Dimensions of aversive Power are listet for further investigations.
Zusammenfassung
Gewalt als aversives Phänomen wird differenziert dargestellt und soll zu weiteren Forschungen anregen.
Nachruf auf die Naivität (ein Abgesang) zu Gunsten ethischen Bewusstseins
Walter Alfred Siebel
Naivität verwirft oder verdrängt einen Teil der Wirklichkeit oder schaltet bei Erkenntnissen, die nicht gefallen, Ideen aus dem Fundus des Bisjetzigen hinzu, damit Neues einer Weiterverarbeitung entzogen wird.
(Siehe auch: Siebel/Winkler: „Noosomatik“, Band I, 2. Aufl. 1994, ISBN 3-89379-082-9, Nr.3.15.7. Exkurs: Zu Naivität und Naivdystonie)
Vertrauen in die Zukunft, fälschlich Hoffnung genannt, ist mit Naivität durchsetzt wie bei der sogen. „Liebe auf den ersten Blick“. Eine Idealisierung transformiert die Realität in eine Vorstellung. Die eigenen Ressourcen werden unterschätzt, die Erwartung, mehr zu bekommen (Habe-Modus), wird überhöht.
Naivität als Gestalt übergroßen Vertrauens ist die Überkompensation von tiefsitzendem Misstrauen. Naivität interessiert sich nicht mehr für die Realität, nicht mehr für die tatsächliche Umgebung und nicht mehr für die Individualität eines Subjekts.
Im Hintergrund der Naivität agiert eine unersättliche Gier, die nicht in der Lage ist, zu genießen. Naivität macht nie satt im Sinne von erfüllter und erfühlter Vitalität, sie befriedigt nicht wirklich. Sie will immer das Gleiche und davon mehr. Sie will immer rechthaben.
Warum klinische Fragebogen in der Psychiatrie gleichermaßen beliebt wie invalide sind - Überlegungen eines alternden Psychodiagnostikers
Why clinical questionnaires are as popular as invalid in psychiatry – reflections of an aging psychodiagnostician
Hans-Martin Zöllner
Oft gelangt der Auftrag von Ärzten an mich, mittels des SKID-II* einmal herauszufinden, ob ein bestimmter Patient eine Persönlichkeitsstörung hat und welche. Man tappe diagnostisch eigentlich noch völlig im Dunkeln. Die Antwort müsste lauten: "Wenn Ihr es ohne SKID-II nicht wisst, werdet Ihr es mit dem SKID-II erst recht nicht wissen."
I often get commissions from doctors asking me to find out by SCID-II whether a particular patient has a personality disorder and which one, adding that, frankly, they are still groping in the dark about diagnosis. The answer would have to be: "If you don’t know it without SCID-II, you’ll know it even less with SCID-II."
*SCID-II: Structured Clinical Interview for DSM Disorders