2.überarb. u. erw. Auflage, 552 S., br.,
ISBN 3-89379-067-5,
Wiesbaden 1996
Zur Einleitung in Band V:
Noologie ist die Lehre von den geistigen Vorgängen und ihren Wirkungen im Menschen und auf seine Umgebung; die wörtliche Übersetzung ist: Die Lehre vom Geist. Wichtige Voraussetzung für das Verständnis menschlicher Verhaltensweisen ist die Kenntnis von Verhaltensweisen und ihrer Entstehung. Das Verhalten, das der Person und den Widerfahrnissen von ”leben” bejahend zugewandt ist, das adversive Verhalten, begegnet uns als Möglichkeit von Verhalten, jedoch nicht als Regelverhalten. Auch das Verhalten, das der Person und den Widerfahrnissen von ”leben” abgewandt ist, das aversive Verhalten, begegnet uns als Möglichkeit von Verhalten, jedoch ebenfalls nicht als Regelverhalten. Wann wer welches Verhalten wie zum Umgang mit sich selbst oder mit Nichtselbstigem werden läßt, unterliegt keiner allgemeinen Grundregel, da die Einzigartigkeit des Menschen stets die Berücksichtigung des Individuellen in unseren Überlegungen erfordert.
Wie dennoch Strukturzusammenhänge benennbar und für Kenntnisse zugänglich werden können, will die Lebensstil- und Lebensstilbildtheorie zur Darstellung bringen. Das ist auch inhaltlich ein entscheidender Unterschied zu den üblichen Lehrbüchern der Psychiatrie und Psychopathologie. Die Darstellung der üblichen Begrifflichkeit und ihre Zuordnungen folgt den Regeln der ”Psychopathologie”, wie sie Christian Scharfetter seit Jahren befolgt. Auf dem Gebiet der Psychiatrie ist eine Grundzuordnung nicht so leicht, da dort sehr viel deutlicher die subjektive Position und ihre Beziehung zu einem theoretischen Konzept die entscheidende Basis der Lehrbücher darstellen. Deshalb haben die Herausgeber der Reihe ”Noosomatik” auch den Begriff der Noologie gewählt anstelle des Begriffs ”Psychiatrie”. Dadurch wird der theoretische Bezug unmittelbar angezeigt.
Die Aufnahme des Fachgebiets der Neurologie bedarf keiner weiteren Begründung. Die Begrenzung auf tatsächlich genuine ”Nervenkunde” bedarf der Begründung: In Band II wird die Zytologie (Lehre von den Zellen, einschließlich der Nervenzellen) dargestellt. In Band VI-2.Auflage werden die pathologischen Phänomene behandelt, die - physiologisch gesehen - außernervliche Ursachen haben, wie z.B. Entzündungen. Im internationalen Vergleich ist die deutsche Beschäftigung mit Herzensangelegenheiten (Kardiologie) auch eine romantische Angelegenheit. Üblicherweise wird dies im Bereich der Inneren Medizin abgehandelt. Da jedoch das Herz kein Organ, sondern ein Muskel ist, zudem ausgesprochen häufig Gegenüber unterbewußter Leistungen (und das nicht nur bei Streß), gehört dieses Fachgebiet sachlich in diesen Band.
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