Zusammenfassung
Ausgangspunkt für die folgenden Überlegungen ist die Sicht auf den Menschen als ein sich selbst entscheidendes Wesen und auf die Pädagogik als Lehre vom gelingenden Umgang mit den Widerfahrnissen von "leben"; diese Lehre kann sich auf Deskriptionen und Logik stützen. Aus dieser Sicht bringen die bestehenden Theoriekonzeptionen Probleme mit sich. Die Alternative zu ihnen kann nur eine sensitive Pädagogik sein, die die Würde und Freiheit des Menschen achtet; so kann aus Fremdbestimmung Selbstbestimmung werden. Eine sensitive Pädagogik berücksichtigt den Zusammenhang zwischen geistigen Einstellungen und physiologischen Konsequenzen, das heißt, auch die unterbewussten Einstellungen und unsere Körperlichkeit werden einbezogen, wenn Pädagogik nicht ideologiegesteuert sein will. Daher braucht Pädagogik Diagnostik. Folglich wird die Pädagogik als Fachgebiet der Medizin gesehen, wobei die Medizin ihrerseits als eine sensitive verstanden wird. Medizin, Pädagogik und Physiologie haben jede ihre Aufgabe im Hinblick auf die Selbsterkenntnis und das Selbstverständnis des Menschen und sein Handeln. Abschließend werden die pädagogischen Kompetenzen umrissen.